Pfarrkirche St. Maria und Florian

 

Der Priester Tosso, begleitet vom Diakon Magnus, gründete die Urpfarre St. Maria und Florian rechts vom Lech. Im Jahr 742 weihte der Augsburger Bischof Wikterp die Kirche. Tosso, der erste Pfarrer von Waltenhofen, wurde sein Nachfolger als Bischof von Augsburg. Fundamente dieser Urkirche kamen bei Ausgrabungen zum Vorschein.

 

 

Der stattliche heutige Bau geht auf das 14. Jahrhundert zurück und wurde um 1500 erweitert. Aus dieser frühen Zeit ist noch die Ölbergruppe im Vorzeichen erhalten, ein seltenes Werk aus Terracotta vom Meister des Rohrdorfer Altars von 1480.  Am 16. Oktober 1520 wurde  die Kirche mit nun vier Altären neu  geweiht.  Damals wurde auch die Gruft der Edlen von Schwangau um Chorraum eingebaut und es entstand das ‚Waltenhofener Fastentuch‘. Die verbliebenen vier Felder dieses bedeutenden Kunstwerks sind heute im Museum der Stadt Füssen, in der Pfarrkirche wird in der Fastenzeit eine von Franz Kugelmann geschaffene Kopie aufgehängt. Das Kruzifix des Kreuzaltars an der Seitenwand sei im selben Jahr 1520 bei einem Lechhochwasser angeschwemmt worden.  

 

 

 

Heute ist der Innenraum geprägt von der Barockisierung zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter Pfarrer Trunckmiller. Der Hochaltar entstand 1720, die Erbauer des Hochaltars Franz Schlosser und Bonaventura Stapf aus Pfronten errichteten auch die Kanzel. Meisterwerke von Anton Sturm sind die Schnitzfiguren der Hll Tosso und Sebastian  am Altar und  der Evangelisten an der Kanzel. Anschließend schufen heimische Handwerker die Seitenaltäre in ihrer heutigen Form und die großen Kreuzwegbilder wurden angebracht. Die neu eingezogene Flachdecke  stuckierte Francesco Marazzi aus Ettal.

 

 

 

 

 

Eine große Umgestaltung, die vor allem die Gemälde betrifft, erfolgte gegen Ende des 19. Jahrhunderts unter Pfarrer Carl Berchtold. Caspar Wiederhut aus Augsburg, ein Vertreter des tiefreligiösen Stils der Nazarener malte 1863 das Hochaltarbild Mariä Aufnahme in den Himmel nach dem Vorbild von Guido Reni, und die Tafeln an den Seitenaltären: links St. Magnus betend vor dem Apfelbaum und rechts St. Tosso mit dem Plan der Kirche. Bei der Renovierung von 1891 schmückte Anton Scherer aus Ettelried die Stuckdecke im Langhaus mit den fein empfundenen Szenen von Christi Geburt und der  Anbetung der Könige.

 

 

Eine Besonderheit  ist das Oratorium, das Kronprinz Maximilian  1837 im Chorraum anbauen ließ. Daneben erinnert eine Tafel an die Konversion von Königinmutter Marie 1874 in dieser Kirche. Das Priestergrab im Friedhof  gilt auch dem Gedenken des 1945 verstorbenen Pater Pankratius Pfeiffer aus Brunnen, dem ‚Engel von Rom‘.

‚Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein‘: St. Maria und Florian verkörpert nunmehr 1270 Jahre gelebtes Christentum im Wandel der Zeiten.

 

 

 

 

Die kleine Magnuskapelle am Weg gegenüber steht an der Stelle des Apfelbaums, an den Magnus einst sein Kreuz hängte und mit Tosso den Grundstein legte.

 

 

 

 

 

 

 

 

   

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